Blut und Blutgerinnung

Die Bestandteile und Funktionen von Blut

Das Blut kann als flüssiges Organ betrachtet werden, das viele lebenswichtige Aufgaben erfüllt. Der menschliche Körper enthält 5 bis 6 Liter Blut, das sich knapp zur Hälfte aus korpuskulären (körperlichen) Bestandteilen zusammensetzt: den roten und weißen Blutkörperchen sowie den Blutplättchen (med. Thrombozyten). Die weißen Blutkörperchen fungieren quasi als Gesundheitspolizisten unseres Körpers. Sie sind in der Lage, Fremdstoffe und Krankheitserreger, wie Viren oder Bakterien, zu erkennen und zu vernichten. Die roten Blutkörperchen transportieren den eingeatmeten Sauerstoff aus der Lunge in die Zellen und sorgen für den Abtransport des Kohlendioxids. Die Blutplättchen sind für die Blutgerinnung zuständig. Sie verbinden sich miteinander und bilden Klumpen. Ähnlich wie der Korken einer Flasche verschließen sie so ein verletztes Blutgefäß.

Die andere Hälfte des Blutes bilden die sogenannten löslichen Bestandteile, u. a. Nährstoffe (Kohlenhydrate, Fette, Aminosäuren) und Blutplasma, das aus Wasser, Mineralstoffen und Proteinen (bzw. Eiweißen) besteht. Zu diesen Proteinen zählen auch die Gerinnungsfaktoren.

Der Mechanismus der Blutgerinnung

Eine funktionierende Blutgerinnung ist für den Organismus lebenswichtig, da Verletzungen andernfalls zu Verbluten führen würden. Sie muss bei einer Verletzung schnell aktiv werden, die Blutung stoppen und sich dabei ausschließlich auf den verletzten Bereich konzentrieren.

Die Blutgerinnung funktioniert durch ein kompliziertes Zusammenspiel von Blutplättchen, Enzymen und Gerinnungseiweißen (Faktoren). Unmittelbar nach einer Verletzung zieht sich das betroffene Gefäß zusammen. Die aktivierten Blutplättchen lagern sich als erste Abdichtung an der Wunde an. Der endgültige Verschluss der Verletzung gelingt mithilfe von Eiweißfasern (med. Fibrin), die wie ein fein gesponnenes Netz die Abdichtung verkleben.

Eine Blutgerinnung darf nur am Ort der Verletzung stattfinden. Würde das Blut auch an anderen Stellen beliebig verklumpen, könnten die Blutgefäße verstopfen. Daher läuft die Blutgerinnung in kontrollierten Schritten ab, bei denen sich die Gerinnungseiweiße erst gegenseitig aktivieren müssen, bevor der nächste Schritt eingeleitet wird (med. Gerinnungskaskade).

Fehlt nur einer der Faktoren in der Schrittfolge, wird der Ablauf unterbrochen und das Blut gerinnt nicht oder nur stark verzögert. Der Vorgang der Blutgerinnung lässt sich gut mit dem Dominoeffekt vergleichen: Fehlt ein Stein, sprich ein Faktor, oder ist dieser nicht vollständig, wird das Fallen der weiteren Steine unterbrochen.

Schaubild Blutgerinnung

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