Ernährung
Selbstbestimmt und gesund
Zugegeben, mit Hämophilie lebst Du disziplinierter als Deine Freunde. Du gehst regelmäßig zum Arzt, spritzt vielleicht mehrmals pro Woche Dein Medikament und verzichtest auf Aktivitäten mit hohem Verletzungsrisiko. Warum solltest Du Dir also ausgerechnet beim Essen etwas vorschreiben lassen?
Grundsätzlich hast du Recht: Du kannst alles essen, worauf Du Lust hat, denn eine spezielle Hämophilie-Diät gibt es nicht. Doch das, was Du täglich isst, hat einen Einfluss auf Deine Gesundheit und Deine Stimmung. Wenn Du Dich gesund ernährst, bist Du besser drauf, kannst Dich besser konzentrieren und stärkst Dein Immunsystem. Außerdem hältst Du locker Normalgewicht – Deine Gelenke werden es Dir danken.
Was Dein Körper braucht
In der Pubertät wächst Du noch und Deine Muskelmasse nimmt zu. Außerdem stellt sich Dein Hormonsystem nach und nach um. Für diese Veränderungen braucht Dein Körper Baustoffe wie Eiweiß, Kohlenhydrate, Fett, Vitamine, Mineralien und Spurenelemente. Bei Hämophilie ist es außerdem möglich, dass Eisen, Folsäure und Vitamin B12 durch unbemerkt ablaufende Mikroblutungen verloren gehen. Dann fühlst Du dich müde und erschöpft. Wenn Du Dich ausgewogen und nährstoffreich ernährst, wirkst Du einem Mangel entgegen.
Ausgewogen bedeutet vor allem abwechslungsreich. Greife dabei so oft wie möglich zu frischem Obst und Gemüse. Statt Toast solltest Du lieber ein Vollkornbrot mit zur Schule nehmen, denn es ist nährstoffreich und hält länger satt. So hast du auch weniger Heißhunger auf Ungesundes wie Süßigkeiten und Frittiertes. Wenn Du selbst kochst bzw. Deinen Eltern in der Küche hilfst, weißt du genau, was Du isst. Fertigprodukte, etwa Tiefkühl-Pizza und Dosen-Ravioli, enthalten hingegen meist künstliche Aromen und viele Zusatzstoffe. In ihnen versteckt sich auch oft eine ungesunde Menge an Zucker, Salz und Fett.
Fast Food and friends
Wenn Du ab und zu Döner oder Burger mit Deinen Kumpels essen gehst, ist das natürlich in Ordnung. Achte aber darauf, dass Du Dich ansonsten ausgewogen ernährst und regelmäßig bewegst. Übrigens: Auch Cola und Energydrinks sind extrem zuckerhaltig. Diese überflüssigen Kalorien kannst Du vermeiden, indem Du einfach zu Wasser greifst.
Selbst gekocht: Kreativ und lecker
Warum nicht einmal selbst zum Kochlöffel greifen und für Freunde und Familie Dein Lieblingsgericht zubereiten? Wie wäre es z. B. mit selbstgemachten Burgern aus frischen Zutaten? Sie sind nicht nur gesünder als Burger aus dem Schnellrestaurant, sie schmecken auch dreimal so gut.
Um beim Einkaufen nichts zu vergessen, notiere Dir alle Zutaten in Deinem Handy oder fotografiere das Rezept ab. Plane, wie viel Zeit Du benötigst, um Gemüse zu schnippeln und Fleisch anzubraten – dann können sich Deine Gäste rechtzeitig an den Tisch setzen. Wenn es Deiner Familie und Deinen Freunden geschmeckt hat, werden sie Dir bestimmt gerne beim Abwasch und Aufräumen helfen.
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