Notfall

Notfallmaßnahmen und typische Verletzungen

Wenn Kinder anfangen zu krabbeln und zu laufen, passiert es schnell: Sie fallen auf den Po, schürfen sich das Knie auf oder stoßen sich den Ellenbogen. Damit Dein Sohn vor kleineren Blutungen geschützt ist, solltest Du frühzeitig mit dem Arzt über eine geeignete Therapie sprechen. Darüber hinaus solltest Du für den Notfall Vorkehrungen treffen. So behältst Du im Ernstfall einen kühlen Kopf und kannst Deinem Sohn ohne Zeitverlust helfen.

Vorkehrungen zu Hause

  • Notfallnummern: Halte Telefonnummern von Notärzten, Hämophilie-Ambulanz, Feuerwehr und Polizei stets bereit. Die Notfallnummern sollten gut sichtbar sein und z. B. neben dem Telefon liegen. Am besten ist es, wenn Du die Nummern auch ins Telefonbuch und in Dein Handy einspeicherst.
  • Medikament: Lagere stets ein Medikament für den Notfall im Haushalt. So kannst Du bzw. der Notarzt im Notfall umgehend handeln und Deinem Kind das Medikament verabreichen. Im Rahmen der Bedarfsbehandlung sollte Dein Kind möglichst nie ohne Medikament das Haus verlassen.
  • Notfall- bzw. Hämophilie-Ausweis: Das Hämophilie-Zentrum stellt Dir jederzeit einen Ausweis aus, in dem wichtige Telefonnummern sowie Angaben zum Gesundheitszustand Deines Sohnes vermerkt sind. Im Notfall kann sich der Notarzt sofort einen Überblick verschaffen und sich mit dem Hämophilie-Zentrum in Verbindung setzen.
  • Hämophilie-Zentrum: Informiere Dich über Hämophilie-Zentren in der Nähe – besonders wenn Du mit Deinem Sohn einen Ausflug machst oder verreist. Plane für alle Fälle vorab die Strecke von Eurem Aufenthaltsort bis zum nächsten Hämophilie-Zentrum.
  • Erste-Hilfe-Kasten: Blutungen müssen sofort gestoppt werden. Bewahre dafür einen vollständigen Erste-Hilfe-Kasten mit Verbandszeug im Haus sowie im Auto auf. Frische ggf. Deine Erste-Hilfe-Kenntnisse auf.
  • Betreuungspersonen aufklären: Erkläre Großeltern, Erziehern und anderen Betreuungspersonen Deines Kindes, was im Notfall zu tun ist.

Wenn sich Dein Sohn ernsthaft verletzt, schalte bitte sofort den Notarzt ein. Halte den Notfallausweis und ggf. das Medikament bereit, falls Du es nicht bereits verabreicht hast.

Vorkehrungen in Betreuungseinrichtungen

Informiere Betreuungspersonen in Krippe, Kindergarten und Co. grundsätzlich über die Hämophilie Deines Kindes. Weitere Maßnahmen sind:

  • Hinterlege eine Kopie des Hämophilie-Ausweises Deines Kindes. Die darin enthaltenen Daten sind wichtig für den Notarzt.
  • Für den Notfall sollte das Medikament auch im Kindergarten gelagert werden. Achte auf das Verfallsdatum und wechsle das Konzentrat immer rechtzeitig aus.
  • Hinterlege alle wichtigen Notfallnummern sowie Deine eigene Nummer, unter der Du stets zu erreichen bist.

Typische Verletzungen im Kleinkindalter

Nicht bei jeder kleinen Verletzung muss sofort der Notarzt kommen. Trotzdem solltest Du Deinen Sohn beobachten, wenn er hingefallen ist oder sich gestoßen hat. Bitte auch Betreuungspersonen, Dir stets mitzuteilen, wenn sich Dein Kind in irgendeiner Form wehgetan hat.

Bitte beachte, dass die folgenden Symptome beispielhaft sind. Verletzungen und Blutungen können sich auch durch andere Beschwerden äußern. Bitte kontaktiere bei jedem Verdacht auf innere Blutungen umgehend den Hämophilie-Behandler.

Vorsicht bei Kopfschmerzen

Wenn Dein Kind über Kopfschmerzen klagt, solltest Du wachsam sein und auf Anzeichen einer Hirnblutung achten. Beim geringsten Verdacht solltest Du grundsätzlich einen Arzt kontaktieren. Liegt eine Hirnblutung vor, muss sofort das Faktorkonzentrat gespritzt werden. Hinweise auf eine Hirnblutung können sein:

  • Anhaltende oder stärker werdende Kopfschmerzen
  • Schmerzender oder steifer Nacken
  • Bewusstlosigkeit (auch für sehr kurze Zeit)
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Gleichgewichtsstörungen

Blutungen im Mund

Brechen die ersten Zähne durch oder steckt sich Dein Sohn Gegenstände in den Mund, kann das zu leichten Blutungen führen. Da sich das Blut mit dem Speichel vermischt, sehen diese Blutungen immer gefährlicher aus, als sie eigentlich sind. Trotzdem solltest Du Rücksprache mit dem Arzt halten.

Informiere den Arzt, wenn

  • die Zunge blutet oder
  • eine Blutung länger als zwei Stunden anhält.

Prellungen

Ab dem 2. Lebensjahr, wenn Dein Sohn anfängt zu laufen, sind vor allem Prellungen typische Verletzungen. Stürze, Stöße an Tischkanten oder anderen Hindernissen führen zu blauen Flecken, die meist nicht schmerzhaft und höchstens zwei Wochen sichtbar sind.

Informiere den Arzt, wenn

  • sich die Verfärbung ausbreitet oder
  • sich eine Prellung am Kopf, Nacken, Hals, Unterbauch oder an den Gelenken befindet.

Schmerzen bei Babys und Kleinkindern

Wie Babys Schmerzen äußern

Blutungen können auch mit Schmerzen einhergehen. Babys können diese aber nicht direkt äußern, sondern zeigen sie auf andere Weise. Schmerzsignale bei Babys sind z. B.:

  • Langanhaltendes Schreien und Weinen
  • Schmerzverzerrtes Gesicht
  • Ungezielt hin und her strampelnde Arme und Beine
  • Nahrungsverweigerung
  • Schnellerer Atem
  • Höherer Puls
  • Schwitzen

Häufig lernen Eltern mit der Zeit, verschiedene Arten von Weinen und Schreien zu unterscheiden. Sie erkennen, ob ihr Baby Hunger hat, gewickelt werden will oder ob das Weinen anders ist als sonst. Verlasse Dich daher stets auf Dein Bauchgefühl und lass Dein Baby im Zweifel immer ärztlich untersuchen.

Kleinkinder: Wenn der Bauch wehtut

Kleinkinder können bereits äußern, dass ihnen etwas wehtut. Häufig klagen sie jedoch über Bauchschmerzen, obwohl eigentlich eine andere Körperstelle schmerzt oder verletzt ist. Denn Kleinkinder sind oft noch nicht in der Lage, ihren Schmerz genau zu lokalisieren. Frage bei geäußerten Bauchschmerzen daher immer ganz genau nach. Auf Nachfrage können Kinder meist beschreiben, wo die schmerzende Stelle tatsächlich ist.

Image
Konduktorin
Image
Konduktorin
Image
Erziehung
Image
Erziehung
Image
Kindergarten
Image
Kindergarten
Image
Sport & Spiel
Image
Sport & Spiel
Image
Notfall
Image
Notfall
Image
Notfall
Image
Reisen
Image
Ernährung
Image
Ernährung

Notfälle und Verletzungen

Bei welchen Verletzungen sind medizinische Maßnahmen notwendig und was ist im Notfall, z. B. bei einem Unfall, zu tun? Mit der richtigen Vorbereitung fällt es Dir leichter, in Notsituationen schnell und bedacht zu reagieren.